Paste your Google Webmaster Tools verification code here

Es ist schon spannend zu sehen, was sich im Goldsektor innerhalb der vergangenen Wochen getan hat.

Der Goldpreis erreichte in vielen Währungen ein Allzeithoch, jüngst auch im Euro bei rund 1.400 Euro je Unze:

Von einer Euphorie in Sachen Gold, merkt man aber zuletzt noch vergleichsweise wenig.

Zu lange war die Frustrationsphase für die Goldanleger. Viele Deutsche haben Gold erst ab 2010 so richtig auf dem Schirm gehabt und in der Sorge um den Zusammenbruch der Eurozone, wurde auf hohem Niveau gekauft.

Darauf folgten Jahre der Tristesse. Der Goldpreis im Euro ging von 1.400 Euro auf unter 900 Euro je Unze zurück und dementsprechend verbuchte man diese Investition als Fehlentscheidung.

Degussa berichtet von massiven Goldankäufen

Bereits im Juni, als der Goldpreis bei etwa 1.230 Euro notierte, suchten viele dieser Anleger das Weite. Sie verkauften ihre Goldschätze wieder an die Edelmetallhändler und waren froh, noch mit einem blauen Auge aus ihren Goldanlagen gekommen zu sein.

So berichtete der Edelmetallhändler DEGUSSA in einem Bericht vom 24.06.2019, dass das Ankaufvolumen massiv gestiegen sei:

Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2018 stieg die Anzahl der Ankäufe von Goldprodukten insgesamt um mehr als 100 Prozent – das höchste Niveau seit 5 Jahren. Der Service des Online-Ankaufs über die Degussa-Webseite, bei dem der Preis sofort fixiert werden kann und die Edelmetallstücke per versichertem Versand an die Degussa geschickt werden, stieg in den letzten sechs Monaten sogar um circa 480 Prozent im Vergleich zum 2. Halbjahr des letzten Jahres.

https://www.degussa-goldhandel.de/goldpreis-rally-fuehrt-bei-degussa-zu-stark-steigendem-ankaufsgeschaeft-im-ersten-halbjahr-2019/

Diese Angaben festigen meine obige Einschätzung!

Viele Anleger an der Seitenlinie

Lassen wir all dieses Tagesrauschen außen vor, so sehen wir einen soliden Aufwärtstrend und einen Goldpreis, der sich so gut da oben festbeißt, wie es wohl kaum jemand vor einigen Monaten gewagt hätte zu prognostizieren:

Je länger Gold sich um dieses Niveau hält, desto interessanter wird die Situation. Gold gestern zum Beispiel mit einem Allzeithoch im Euro. Somit lachen nun die Goldanleger, wurden sie noch vor einem Jahr von den Aktien-Investoren ausgelacht.

Von Euphorie ist aus meiner Sicht weiterhin wenig zu spüren. Wie oben erwähnt glaube ich, dass sich viele Investoren in der ersten Aufwärtsbewegung beim Gold und den Goldaktien aus dem Markt verabschiedet haben und den Anstieg als Chance gesehen, das „Zeug“ endlich loszuwerden.

Auch bei den Goldaktien erscheint mir die Situation ähnlich. Nach der jahrelangen Tristesse waren die Anleger froh, die bisher verlustbringenden Papiere zu höheren Kursen aus den Depots zu werfen.

Viele stehen nun also an der Seitenlinie und warten darauf, dass Gold nochmals 100$ oder mehr fällt.

Als ich in der vergangenen Woche mit einigen Kontakten in Kanada telefoniert habe, wurde mir ähnliches berichtet. Bei einem Round-Table einer der größten kanadischen Banken wurden die Top-CEO´s der Minenbranche geladen, darunter auch ein CEO unserer Depotwerte.

Die großen Banken sind derzeit sehr zurückhaltend, wenn es um Goldaktien geht und sie wollen zunächst sehen, dass sich Gold über ein bis zwei Quartale oberhalb der 1.400 USD behaupten kann.

Das bedeutet für uns, dass wir bislang zwar einen guten Anstieg gesehen haben, jedoch sind mehr oder weniger „nur die Harten“ hoch investiert. Das große Geld ist noch nicht dabei.

Sie haben Angst, in den Markt hineinzuspringen, da sie sich im kurzen Anstieg Anfang bis Mitte 2016 teilweise gewaltig die Finger verbrannt haben. Daher warten sie nun ab und beobachten von der Seitenlinie aus das Geschehen.

Positive Signale von der Gold-Silber-Ratio

Silber zog gestern über 3% nach oben und notiert nun seit langem wieder einmal über 18 USD je Unze. Die Gold-Silber-Ratio fällt nun endlich (Silber stärker als Gold), was generell ein positives Zeichen für die Tragfähigkeit der Aufwärtsbewegung im Gold- und Silbersektor ist:

Gold-Silber-Ratio 12 Monate

Im 10-Jahreschart auf Wochenbasis sieht man den jüngsten Rückgang kaum. Was wir erkennen ist, dass sich das Gold-Silber-Verhältnis aktuell an der 50-Wochenlinie aufhält. Ein Schlussstand unter dieser Linie zum Wochenschluss eröffnet ein Potential in den Bereich von 78 bei der Ratio.

Dann wäre immer noch nicht viel passiert, jedoch wäre ein Anfang für Silber gemacht.

Gold-Silber-Ratio 10 Jahre auf Wochenbasis

Goldaktien vor wichtiger Hürde

Die GDX-GLD-Ratio, die uns die Stärke oder die Schwächer der Goldaktien zum Goldpreis anzeigt, steht an einem ganz wichtigen Punkt. Ein Ausbruch über 0,21 würde das Potential eröffnen, die Hochs aus 2016 bei 0,24 zu testen. Zuletzt haben wir einen schönen Test der 50-Tagelinie gesehen und nun bräuchten wir den Ausbruch nach oben.

GDX-GLD-Ratio

Wenn man sehen möchte, wo die Goldaktien historisch gesehen aktuell bewertet werden, dann hilft die HUI-GOLD-Ratio (HUI länger am Markt als der GDX).

Diese notiert aktuell bei 0,15. Ein Bewertungsniveau, das die Goldaktien im Tief des absoluten Gold-Bärenmarktes Ende 2000 hatten und auf dem wir uns aktuell gerade einmal wieder befinden.

Die ersten Anstiege bei den Goldaktien also als eine Übertreibung anzusehen, ist bei Betrachtung dieser Bewertung schwer zu bestätigten.

HUI-Gold-Ratio seit 2000 bis heute

Fazit:

Obwohl Gold in sehr vielen Währungen zuletzt neue Allzeithochs erreicht hat, scheinen bislang nur relativ wenige Anleger erneutes Interesse daran zu zeigen. In Nordamerika kommen die bekannten Namen wie Eric Sprott mit Volldampf an den Markt und der Milliardär beteiligt sich zuletzt nahezu täglich neu an Unternehmen.

Auch die üblichen Rohstofffonds sind aktiv und Private-Equity Investoren zeigen sich auf der Finanzierungsseite etwas spendierfreudiger.

Doch die Masse schaut entweder noch zu – oder wieder zu, da sie zu früh im Anstieg verkauft haben.

Die Sache wird dann spannend, wenn Gold eben nicht mehr um 100$ oder 150$ fällt, wie sich das viele dieser wartenden Investoren erhoffen. Dann wird nämlich sehr zügig die zweite Welle angestoßen, die uns weit höhere Kurse bescheren kann, bevor es anschließend zu einer Konsolidierung kommt.

Beste Grüße

Ihr

Hannes Huster