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Liebe Leserinnen und Leser,

der Goldpreis ist immer noch im Abwärtstrend gefangen und auf eine Gegenbewegung nach oben hat man bislang vergeblich gewartet.

Die Analysten sind sich einig, Gold wird mindestens auf 1.000 US-Dollar fallen wohl eher darunter.

Seit der vergangenen Woche überbieten sich die Banken regelrecht mit Ihren Kurszielen nach unten.

Die Deutsche Bank hat 750 USD als fairen Wert für Gold ausgegeben und auch anderen Banken sehen Kurse von deutlich unter 1.000 USD als wahrscheinlich an.

Wie zuverlässig derart „sichere“ Prognosen oft sind, sehen wir, wenn wir ein paar Jahre zurückblicken. Kurz vor dem Allzeithoch beim Goldpreis im Jahre 2011 hat die Deutsche Bank eine Research-Studie unter dem Titel „Gold is Money“ veröffentlicht.

Es wurden Preise von deutlich über 2.000 USD als „bombensicher“ angesehen und die extrem positiven Äußerungen überraschten selbst uns. Sie wissen, was kurz danach mit Gold passierte und diese Studie war ein großer Kontraindikator für den Goldpreis.

Aktuell sehen wir eine komplett konträre Entwicklung. Nahezu jedes Bankhaus hat Gold auf „verkaufen“ und sieht die Preise deutlich unter 1.000 USD fallen. Ob es sich diesmal wieder um einen Kontraindikator handelt oder um eine selbsterfüllende Prophezeiung, müssen wir abwarten.

Kurzfristig sieht der Goldpreischart wirklich nicht toll aus und wenn Gold eine finale Kapitulation braucht, dann wäre nun der Zeitpunkt dafür gekommen. Wir schließen nicht aus, dass Gold auf 1.000 USD oder kurz darunter fällt, jedoch sehen wir dies als letzte Schockreaktion und als Ende
der über 4 Jahre andauernden Baisse.

US-Konjunktur trotzt Milliarden-Hilfen nur mit leichter Erholung
Die Konjunktur ist in den USA mit 2,30% im 2. Quartal gewachsen, was erneut deutlich unter den eigentlichen Schätzungen lag. Das 1. Quartal war eine Katastrophe und die erhoffte Erholung im 2. Quartal ließ zu wünschen übrig:

Erholung der US-Konjunktur unter den Erwartungen, Quelle: www.wsj.com

Erholung der US-Konjunktur unter den Erwartungen, Quelle: www.wsj.com

 

 

 

 

 

 

 

All die Milliarden, die die FED in den Markt gepumpt hat, haben bislang nur für geringfügige Erholungen der US-Konjunktur gesorgt. Gar nicht auszudenken, wie es der US-Wirtschaft ohne künstlich niedrige Zinsen gehen würde.

 

Schuldenlimit als Damoklesschwert?

Das nächste Problem der USA schlummert aber bereits seit Monaten und komischerweise wird darüber so gut wie nirgends berichtet. Das US-Schuldenlimit wurde im letzten Jahr ausgesetzt und bislang hat man sich noch auf keine neue Obergrenze einigen können.

Das Kuriose ist, dass die US-Schulden seit März 2015 nahezu täglich gleich bei 18,15 Billionen US-Dollar stehen. Ich verfolge dies schon eine Weile und offiziell dürfen die USA dieses Level nicht überschreiten. Die offizielle Grenze liegt bei 18,11 Billionen US-Dollar und mit 18,15 Billionen ist man bereits leicht darüber.

Es stellt sich nun die Frage, wie man sich seit März finanziert hat?
Aus meiner Sicht lauert hier ein Schwarzer Schwan. Die Grenze von 18,11 Billionen läuft am 1. Oktober 2015 ab. Laut dem WSJ muss man sich dann bis spätestens Ende Oktober auf eine neue „Grenze“ einigen.
Bereits jetzt muss man davon ausgehen, dass die USA deutlich über diesem Betrag verschuldet sind, dies aber nicht offiziell angeben dürfen.

Es gibt einen Chart, der die Unsicherheiten in Bezug auf die Finanzpolitik misst. Die Unsicherheit ist 2014 auf ein Tief gefallen (Marktteilnehmer haben weniger Sorgen), doch seitdem zieht der Index deutlich an und notiert aktuell über dem langfristigen Durchschnitt:

Unsicherheit im Bezug auf die Finanzpolitik; Quelle: www.wsj.com

Unsicherheit im Bezug auf die Finanzpolitik; Quelle: www.wsj.com

 

 

 

 

 

 

 

Interessant ist, dass die Unsicherheit Mitte 2011 ein Hoch erreicht hat. Sie erinnern sich sicherlich, welcher Vermögenswert Mitte 2011 auch ein Hoch erreichte? Richtig, der Goldpreis:

Goldpreis in US-Dollar von 2008 bis heute

Goldpreis in US-Dollar von 2008 bis heute

 

 

 

 

 

 

 

 

Die beiden Charts zeigen erstaunliche Parallelen.

Sobald die Unsicherheit in Sachen Fiskalpolitik steigt, zieht der Goldpreis an und umgekehrt.

Den letzten Anstieg im „Unsicherheitsindex“ hat Gold noch nicht mitgemacht. Vielleicht wird er das aber, besonders dann, wenn der Welt klar gemacht wird, dass die mächtigen USA erneut auf dem Papier zahlungsunfähig sind und die Politiker sich wieder um die Ausweitung der nie zurückzahlbaren Schulden streiten.

Sie wissen, dass der Goldpreis seit 2000 stetig mit der Ausweitung der US-Schulden gestiegen ist. 2011 gab es ein Überschießen nach oben seitens des Goldpreises und seit 2013 steigen die Schulden weiter, aber Gold fällt. Gemessen an den US-Schulden notiert Gold aktuell fast 700 USD zu niedrig:

Goldpreis, US-Schulden und das US-Schuldenlimit

Goldpreis, US-Schulden und das US-Schuldenlimit

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:
Kurzfristig ist Gold angeschlagen und taumelt durch den Ring. An der langfristig positiven Ausgangslage hat sich allerdings kaum etwas verändert, eher im Gegenteil.

Der Goldpreis notiert nur marginal oberhalb der durchschnittlichen Produktionskosten der meisten Goldminen und langfristig werden derart wichtige Marken kaum unterschritten. Sicherlich kann Gold auf unter 1.000 USD fallen, allein über die Papier-Gold-Märkte der COMEX kann eine derartige Bewegung innerhalb von Tagen inszeniert werden. Insgesamt zeigt sich schon seit Wochen, dass sich der physische Goldmarkt wieder vom Papier-Goldmarkt entfernt. Die jüngsten Verkaufszahlen der US-Prägeanstalt bestätigten dies erst.

Langfristig sind die Schuldenprobleme ungelöst und wir sprechen hier nicht von Peanuts, wie etwa in Griechenland oder Puerto Rico. Der Grand-Master selbst, die USA, sind das Hauptproblem. Lange Zeit gelang es den USA von den eigenen Problemen abzulenken, doch wie wir an der am Limit notierenden Verschuldung sehen, wird dies bald wieder ein Thema sein.

 

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